Portugal - Die Fischer von Meco

Südlich von Lissabon über den Tejo hinweg, erreicht man durch den Naturpark den Strand von Praia do Meco. Hier, an der Atlantikküste mit seiner endlos wirkenden Küste, zeigt sich das Meer von der wilden Seite. In der Abenddämmerung finden sich die Dorfältesten und Fischer zusammen, um für den Eigenbedarf und die umliegenden Restaurants des Ortes zu fischen. Es ist die ursprüngliche Tradition der Flachbootfischer, die seit Generationen fortbesteht. Pedro, den ich kennen lernen durfte, ist das Oberhaupt der Fischer und Besitzer des Flachboots, welches tagsüber am Strand liegt. Er gewährte mir Einblick in die tägliche Arbeit der Männer und erklärte mir, warum sie jeden Abend vor Sonnenuntergang gemeinsam auf das Meer hinausschauen: Sie haben im Lauf der Jahre ein Gespür für die Stärke der Brandung entwickelt und entscheiden so, ob sie zum Fischen hinausfahren. Geht es aufs offene Meer, zieht ein Trecker das Boot zum Strand.

Der richtige Moment einer Welle wird abgepasst und das Boot samt Fischer auf das Meer getragen. Dann wird ein Bogen gefahren und das Netz dabei über Bord geworfen. Mithilfe zweier Trecker und dem körperlichen Einsatz der Fischer wird das Netz wieder an Land gezogen. In der Zwischenzeit haben sich auch die Dorfbewohner um das Boot versammelt, um den Fang zu begutachten. Bis zur Dunkelheit ist alles verkauft, verpackt, gereinigt - und das Boot ruht bis zum nächsten Einsatz zwischen Dünengras im Sand. Ein faszinierendes Treiben, das den Zusammenhalt, die jahrzehntelange Erfahrung und körperliche Kraft der Fischer begreiflich machte und mir als unvergessliches Abenteuerin Erinnerung bleiben wird.